Wie wird man Ingenieur/in für Pharmatechnik?
Pharmatechnik ist ein spannendes Studienfeld, das sich mit der gesamten Herstellung von Arzneimitteln befasst. In diesem Studiengang lernt man alle Schritte kennen, angefangen bei den Ausgangsmaterialien bis hin zu den fertigen Medikamenten, die später in der Apotheke erhältlich sind. Doch Pharmatechnik ist viel mehr als nur die Herstellung von Arzneimitteln. Im Laufe des Studiums beschäftigt man sich auch intensiv mit Themen wie Qualitätssicherung, Analytik, Verpackung und Validierung der Arzneimittel. Diese Aspekte sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Medikamente den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Es ist wichtig zu betonen, dass Pharmatechnik nicht mit dem Studiengang Pharmazie verwechselt werden sollte. Während Pharmazie die Ausbildung zum/r Apotheker/in beinhaltet, bereitet uns Pharmatechnik auf eine Karriere als Pharmaingenieur/in vor. Als Pharmaingenieur/in ist man für die Planung von Produktionsanlagen, das Qualitätsmanagement sowie die Forschung und Entwicklung neuer Produkte verantwortlich. Man hat die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln und einen Beitrag zum Fortschritt im Bereich der Arzneimittelherstellung zu leisten. Pharmatechnik ist ein zukunftsweisendes Studienfeld, das vielfältige berufliche Möglichkeiten eröffnet und zu Experten/innen auf diesem Gebiet macht.
Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Pharmatechnik?
Wenn man Pharmatechnik studiert, wird man im Bachelor zunächst wieder die Schulbank drücken müssen. Neben theoretischem Wissen, das man in Seminaren, Vorlesungen und Übungen erwirbt, hat man auch viel praktische Laborarbeit vor sich. Am Ende jedes Semesters muss man Seminararbeiten abgeben und bekommt dafür eine Note. Das können sowohl Hausarbeiten als auch Klausuren oder Multiple-Choice-Tests sein und manchmal sogar mündliche Prüfungen. Das Studium der Pharmatechnik dauert normalerweise sechs bis acht Semester und wird mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Nach erfolgreichem Abschluss darf man den Titel Bachelor of Science (B.Sc.) tragen.
Der Masterstudiengang in Pharmatechnik ist stark forschungsorientiert. Absolventen/innen können damit hauptsächlich Aufgaben in Forschung, Entwicklung und Management in wissenschaftlichen Instituten, Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen verschiedener Branchen wahrnehmen. Der Masterstudiengang dauert drei Monate und schließt mit einer Masterarbeit ab.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Pharmatechnik?
Um ein Pharmatechnikstudium zu beginnen, benötigt man in der Regel die Fachhochschulreife. Wichtige Schulfächer, die man gut beherrschen sollte, sind Mathematik, Physik, Chemie und Biologie sowie Informatik. Am wichtigsten ist jedoch ein ausgeprägtes Interesse und Talent für naturwissenschaftliches Denken. Es ist auch von Vorteil, wenn man Ausdauer und Geduld besitzt sowie präzise arbeiten kann und eine gewisse Frustrationstoleranz hat.
Für ein Masterstudium im Bereich Pharmatechnik wird hauptsächlich ein Bachelorabschluss in Pharmatechnik, Chemieingenieurwesen, Verfahrenstechnik oder Biotechnologie von mindestens sechs Semestern Regelstudienzeit vorausgesetzt. Masterstudiengänge mit einer siebensemestrigen Bachelor-Regelstudienzeit bieten normalerweise die Möglichkeit eines zusätzlichen Vorsemesters zur Vertiefung pharmatechnischer Aspekte vor dem eigentlichen Masterstudium.
Englischsprachige Masterstudiengänge im Bereich Pharmatechnik erfordern den Nachweis von Englischkenntnissen durch gängige Zertifikate (TOEFL, IELTS, CAE). Zusätzlich zu diesen allgemeinen Kriterien können je nach Hochschule auch fachbezogene Praktika und Motivationsschreiben erforderlich sein sowie örtliche Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus basierend auf der Bachelorabschlussnote) und Eignungsfeststellungsverfahren.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Pharmatechnik?
Die Inhalte der Studiengänge an den verschiedenen Hochschulen unterscheiden sich nur geringfügig, obwohl sie unterschiedlich benannt sind. In jedem Fall beinhalten die Studienfächer Mathematik, Chemie, Physik, Biologie und Angewandte Informatik.
Das Pharmatechnikstudium dauert sechs bis acht Semester und führt zum Bachelorabschluss. Zu Beginn des Studiums beschäftigt man sich mit Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Angewandter Informatik. In den ersten Semestern erwirbt man die grundlegenden naturwissenschaftlichen Kenntnisse für die zukünftige Arbeit in Laboren und Entwicklungsabteilungen. Man wird auch Fächer wie lineare Algebra, Thermodynamik, Molekularbiologie sowie pharmakologische und pharmazeutische Techniken studieren.
In den weiteren Semestern kann man dann auf diesen Grundlagen aufbauen und sich mit Themen wie Pharmaanalytik-Produktion sowie Qualitätsstandards in der Pharmazie beschäftigen. Während dieser Phase stehen auch erste Wahlmöglichkeiten offen. Neben Vorlesungen, Übungen und Laborpraktika arbeitet man in kleinen studentischen Forschungsgruppen an eigenen Projekten.
Man erweitert sein Studium durch Module zur Fachsprache Englisch. Denn nicht nur die Fachliteratur während der beruflichen Laufbahn ist größtenteils auf Englisch verfasst; auch die internationale Gemeinschaft der pharmatechnischen Forschung kommuniziert vor allem auf Englisch.
Im anschließenden Masterstudium vertieft man das Wissen über moderne Arzneimittelformen, Biopharmazeutika und aktuelle Entwicklungen in der wachsenden Pharmabranche. Dabei profitiert man von einem praxis- und forschungsnahen Studium, das grundlegende naturwissenschaftliche Theorien an neuen und spannenden Objekten erprobt.
Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Pharmatechnik weiter?
Fortbildungen zur Anpassung des beruflichen Wissens und zur Anpassung an neue Entwicklungen sind besonders wichtig in den Bereichen Pharmatechnik, naturwissenschaftliches Labor, Verfahrenstechnik und Projektmanagement. Zusätzlich kann die Nutzung von künstlicher Intelligenz und Big Data in der Arzneimittelentwicklung ein relevantes Weiterbildungsthema für Ingenieure/innen im Bereich Pharmatechnik sein. Die Vernetzung von Systemen und Technologien im Rahmen des Labors 4.0 bietet ebenfalls Möglichkeiten zur Weiterbildung.
Die Aufstiegsweiterbildung richtet sich speziell an Hochschulabsolventen/innen und baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie ermöglicht es, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen zu verbessern, beispielsweise durch eine Fortbildung zum REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering. Bachelorabsolventen/innen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium verbessern, etwa in den Studiengängen Pharmatechnik, Chemieingenieurwesen oder Verfahrenstechnik.
Eine Promotion ist oft Voraussetzung für eine wissenschaftliche Laufbahn an einer Hochschule oder um als Professor/in berufen zu werden. Eine Habilitation wird normalerweise auch benötigt. Eine Promotion erleichtert möglicherweise auch den Zugang zu Führungspositionen in der Privatwirtschaft, Forschungseinrichtungen sowie der öffentlichen Verwaltung.
Ein Bachelorabschluss ermöglicht einen schnellen Einstieg ins Berufsleben. Ein Masterabschluss eröffnet zusätzliche Perspektiven in der wissenschaftlichen Forschung. Durch eine Promotion erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, auf der Karriereleiter noch weiter nach oben zu klettern.
Pharmatechniker/innen finden vor allem in der pharmazeutischen, kosmetischen, medizinischen, natürlichen Stoff-, Textil- und Lebensmittelindustrie potenzielle Arbeitgeber/innen. Auch Branchen wie die petrochemische Industrie sowie Unternehmen im Bereich Prozess-, Umwelt- und Versorgungstechnik, Kunststofftechnik, Schadstoffentsorgung und Recycling bieten mögliche Arbeitsfelder. Absolventen/innen des Masterstudiums Pharmatechnik arbeiten auch in analytischen Laboren, bei der Sanierung von Luft, Wasser und Boden sowie im Risikomanagement, bei Beratungsunternehmen oder Patentämtern bzw. Aufsichts- und Genehmigungsbehörden. Zu den Tätigkeitsbereichen gehören unter anderem die Planung von Produktionsanlagen, Entwicklung und Optimierung pharmazeutischer Verfahren, Überwachung und Instandhaltung von Produktionsanlagen sowie Qualitätsmanagement. Zusätzlich werden Prüfungstätigkeiten durchgeführt sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an neuen Arzneimitteln betrieben.