Wie wird man Ingenieur/in der Luft- und Raumfahrttechnik?
Die Regelstudienzeit für das Bachelorstudium beträgt sechs bis acht Semester, während der Master in zwei bis vier Semestern absolviert werden kann. Die meisten Hochschulen bieten das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik nur zum Wintersemester an. Während des Studiums warten verschiedene Arten von Veranstaltungen: Vorlesungen vermitteln die nötige Theorie, die man dann in Seminaren vertiefen kann. In Praxisübungen wendet man das Gelernte in Form von Projekten an. Doch ein Studium bedeutet nicht nur im Hörsaal zu sitzen – auch Recherchen in der Bibliothek, Vorbereitung von Referaten und Schreiben von Hausarbeiten gehören dazu.
Der Bachelor- und Masterstudiengang ist modular aufgebaut. Sobald man genug Module abgeschlossen hat, kann man sich zur Abschlussprüfung anmelden und die Abschlussarbeit schreiben. Dabei bearbeitet man eigenständig ein Thema aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Gesichtspunkte.
Im Luft-und-Raumfahrttechnik-Studium hat man die Möglichkeit sowohl den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.) als auch den des Bachelor of Engineering (B.Eng.) zu erlangen – je nachdem, welche Inhalte im Studiengang überwiegen.
Fachhochschulen sind meist praxisorientiert und verleihen daher den Abschluss "Bachelor of Engineering". An Universitäten hingegen liegt der Fokus eher auf theoretischem Lernen, was mit einem Abschluss als "Bachelor of Science" belohnt wird.
Das Studium bereitet die Studierenden nicht nur auf das Konstruieren von Fluggeräten und deren Teilen vor, sondern vermittelt auch detailliertes Fachwissen über Materialien und Werkstoffe sowie deren Betriebsbedingungen wie beispielsweise klimatische Anforderungen. Dafür werden in den meisten Fällen mehrere Semester Mathematik, Technische Mathematik, Informatik sowie Physik (insbesondere Thermodynamik, Elektronik, Elektrotechnik und Werkstoffwissenschaften) benötigt. Zusätzlich gibt es fachspezifische Module zur Gestaltung und Konstruktion von Flugzeugen oder einzelnen Bauteilen. Des Weiteren werden Kenntnisse in Fertigungsverfahren und speziellen Herausforderungen der Luftfahrttechnologie vermittelt. Die Studierenden beschäftigen sich intensiv mit computergestützten Design- und Planungstechniken (CAD-Software).
Ein wichtiger Teil des Studiums sind auch Simulationstechniken für Flugzeuge und ihre Komponenten. Hierbei werden virtuell Festigkeit, Tragfähigkeit, Flugeigenschaften sowie Treibstoffverbrauch unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren überprüft – bereits während des Entwurfsprozesses, lange bevor die Produktion beginnt. Wahlmodule ermöglichen eine Vertiefung, beispielsweise im Bereich der zivilen Luftfahrt oder Raumfahrteinsätze. Praktika bei Industrieunternehmen oder Betreibergesellschaft gehören oft zum Pflichtprogramm.
Das Grundlagenstudium der Luft-und-Raumfahrttechnik ist stark an den Maschinenbau angelehnt und vermittelt mathematisch-naturwissenschaftliche sowie ingenieurwissenschaftlich-technische Grundlagen, vorwiegend in Mathematik, Physik und Werkstoffkunde. Weitere Themenbereiche sind beispielsweise technische Mechanik, Strömungslehre oder auch Kostenrechnung und Luftrecht. Vor oder während des Studiums ist üblicherweise ein Praktikum unterschiedlicher Dauer zu absolvieren. Je nach schulischer oder beruflicher Vorbildung kann auch ein vorheriges Pflichtpraktikum erforderlich sein.
Im Studium der Luft-und-Raumfahrttechnik beschäftigt man sich mit dem Aufbau und der Entwicklung von Flugzeugen und Raumfahrzeugen. Als Luft-und-Raumfahrtingenieur/in liegt die Aufgabe darin, einzelne Komponenten für Flugzeuge, Hubschrauber, Raketen oder Satelliten weiterzuentwickeln. An vielen Universitäten und Fachhochschulen ist dieser Studiengang den Ingenieurswissenschaften oder einem technischen Fachbereich wie dem Maschinenbau zugeordnet.
Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Luft- und Raumfahrttechnik?
Der Bachelorabschluss kann entweder als Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder als Bachelor of Science (B.Sc.) erworben werden. Das Studium dauert in der Regel sieben Semester und kann sowohl in Vollzeit als auch dual absolviert werden. Eine Besonderheit des Bachelorstudiengangs sind die Praxisprojekte, bei denen die Studierenden ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden können. Zudem besteht die Möglichkeit, ein Auslandssemester einzulegen und somit internationale Erfahrungen zu sammeln.
Für den Masterabschluss stehen zwei Optionen zur Verfügung: der Master of Engineering (M.Eng.) oder der Master of Science (M.Sc.). Die Dauer des Masters beträgt in der Regel drei bis vier Semester. Auch hier ist eine Vollzeitstudienform möglich, jedoch gibt es mittlerweile auch erste duale Angebote für den Masterabschluss.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Luft- und Raumfahrttechnik?
Das Luft- und Raumfahrttechnik Studium ist das Richtige für alle, die mathematisch begabt sind, ein großes Interesse an Naturwissenschaften und Technik haben und über ein räumliches Vorstellungsvermögen verfügen. Doch gute Noten und der richtige Schulabschluss sind nicht alles. Das Studium erfordert einige spezifische Eigenschaften wie eine sehr gute mathematische Begabung, ein hohes Interesse an Naturwissenschaften und Technik, ein räumliches Vorstellungsvermögen sowie Kreativität, Neugierde, Verantwortungsbewusstsein, Disziplin und Motivation.
An manchen Hochschulen können alle Bewerber/innen regelmäßig zugelassen werden. An anderen gibt es jedoch mehr Bewerber/innen als Studienplätze und die Zulassung wird durch einen Numerus Clausus (NC) entschieden. Die geforderten Notenschnitte liegen häufig im 3er-Bereich, seltener wird eine Zwei vor dem Komma erwartet.
Um das Bachelorstudium in Luft- und Raumfahrttechnik aufnehmen zu können, benötigt man eine allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife als Hochschulzugangsberechtigung. Alternativ kann auch eine gleichwertige berufliche Qualifikation anerkannt werden. Des Weiteren ist ein Vorpraktikum von 12 Wochen oder ähnlich erforderlich und das Bestehen eines Auswahlverfahrens (NC).
Für ein Masterstudium im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik wird in erster Linie ein Hochschulabschluss auf mindestens Bachelorniveau in Luft- und Raumfahrttechnik oder einer äquivalenten Ingenieurwissenschaft von mindestens sechs Semestern Regelstudienzeit vorausgesetzt. Masterstudiengänge, die eine Regelstudienzeit des Bachelorstudiums von sieben Semestern verlangen, bieten oft zusätzliche Semester an, in denen weiterführende Aspekte der Luft- und Raumfahrttechnik gelehrt werden. Für englischsprachige Masterstudiengänge im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik ist ein Nachweis der Englisch-Kenntnisse durch gängige Zertifikate (TOEFL, IELTS, CAE) erforderlich.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Luft- und Raumfahrttechnik?
Im Grund- bzw. Basisstudium, das sich stark am Maschinenbau orientiert, werden die grundlegenden Prinzipien der Ingenieurwissenschaften vermittelt. Zu Beginn stehen vor allem Mathematik, Physik, Chemie und Werkstoffkunde auf dem Lehrplan. Später kommen Vorlesungen und Seminare in den Bereichen Flugzeugbau, Raumfahrttechnik, Triebwerkstechnik und Flugbetriebstechnik hinzu.
Darüber hinaus müssen Praktika in der Industrie absolviert werden. Die Dauer dieser Praktika variiert je nach Hochschule – manchmal sind es acht Wochen oder auch zwölf Wochen. Alternativ kann ein ganzes Semester für ein Praxissemester eingeplant werden.
Wer im späteren Berufsleben anspruchsvolle Entwicklungsaufgaben übernehmen möchte, sollte nach Abschluss des Bachelorstudiums unbedingt einen Masterabschluss anschließen. Im Masterstudium können dann die Fachkenntnisse weiter vertieft werden, mit dem Ziel einer Spezialisierung oder Vertiefung eines bestimmten Bereichs. Masterstudierende arbeiten normalerweise an einem Forschungsprojekt mit und schreiben darüber ihre Abschlussarbeit.
Das Studium Luft- und Raumfahrttechnik ist eine ingenieurwissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Entwicklung von Systemen für die Luft- und Raumfahrt beschäftigt – darunter fallen neben Flugzeugen auch Raumschiffe und Satelliten. Das Masterstudium bietet Vertiefungen in verschiedenen Gebieten wie Aerodynamik, Antriebssysteme, Flugführung sowie Planung des Luftverkehrs. Zusätzlich gibt es Vertiefungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten in Bereichen wie Flugzeugentwurf, analytische und numerische Methoden, Luftfahrttriebwerke und Verbrennungstechnik, mathematische Modellbildung sowie physikalische Simulationmethoden. Weitere Schwerpunkte sind Informationstechnologie, Werkstoffe und Fertigungsverfahren für die Raumfahrttechnik, Strukturdynamik, Antriebs- und Energietechnik sowie Weltraumnutzung.
Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Luft- und Raumfahrttechnik weiter?
Arbeitsplätze für Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik finden sich hauptsächlich in der nationalen und internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie, bei Fluggesellschaften sowie an Flughäfen. Absolventen/innen dieses Studiengangs haben die Möglichkeit, beispielsweise als Flugzeugingenieur/in zu arbeiten. Des Weiteren sind sie auch in Wartungsbetrieben oder in Unternehmen aus der Zulieferindustrie beschäftigt. Dort können sie beispielsweise bei Herstellern von Triebwerken, Navigationsinstrumenten oder Firmen tätig sein, die Steuerungssoftware entwickeln.
Auch Ingenieurbüros oder öffentliche Verwaltungen bieten Karrieremöglichkeiten für diese Fachkräfte. Weitere Tätigkeitsfelder eröffnen sich zudem an Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie im Stahl- und Leichtmetallbau.
Mit einem Bachelor- oder Masterabschluss warten verschiedene Herausforderungen wie zum Beispiel der Bau, die Entwicklung und Verbesserung von Flugzeug- bzw. Raumfahrzeugkonstruktionen. Man könnte auch im technischen Vertrieb tätig sein, das Qualitätsmanagement sicherstellen oder Aufgaben im Einkauf sowie Materialkontrolle übernehmen.
Das Studium hat nicht nur fachspezifisch geschult sondern auch allgemeine Kompetenz vermittelt, sodass man auch Führungsposition auf kurze bis mittlere Sicht übernehmen kann – mit einem Masterabschluss oft sogar einfacher als mit einem Bachelorabschluss.
Absolventen/innen der Luft- und Raumfahrttechnik finden vor allem in der Entwicklung neuer Flugzeuge, Triebwerke, Satelliten und ihrer Trägersysteme berufliche Einsatzmöglichkeiten bei Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie. Allerdings sind sie nicht auf diesen Bereich beschränkt: Auch die Kraftfahrzeug- und Zuliefererindustrie, Energietechnik sowie Energieversorgungsunternehmen bieten Beschäftigungsmöglichkeiten. Darüber hinaus kommen Turbinenhersteller, Luftfahrtgesellschaften, Ingenieurbüros, Forschungseinrichtungen oder staatliche Institutionen als potentielle Arbeitgeber/innen infrage.
Zu den Aufgabenbereichen von Ingenieuren/innen im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik zählen unter anderem das Design sowie die Entwicklung von luft- und raumfahrtspezifischen Systemen. Weiterhin gehören Konstruktion und Simulation dieser Systeme dazu ebenso wie Fertigungsplanung und -optimierung. Die Bewertung und Integration neuer Technologien spielen ebenfalls eine Rolle neben Planungsaufgaben für das Luftverkehrssystem bzw. die Infrastruktur des Flugverkehrsnetzes. Umweltverträglichkeitstests sowie Sicherheitsüberprüfung fallen auch in ihren Verantwortlichkeitsbereich genauso wie anwendungsbezogene Grundlagenforschung.