Wie wird man Bauingenieur/in?

Wenn man den Beruf des/r Bau­ingenieurs/in ergrei­fen möchte, benötigt man ein erfolg­reich abge­schlossenes Studium, das für diese Arbeit qualifi­ziert. Dabei stehen ver­schie­dene Studien­gänge aus dem Bereich Technik und Ingenieur­wissen­schaften zur Aus­wahl. Sowohl Bachelor- als auch Masterstudien­gänge werden an Hoch­schulen, wie bei­spiels­weise Fach­hoch­schulen, ange­boten. Mit dem Abschluss des Studiums erhält man den Bache­lor of Enginee­ring, den Bache­lor of Science oder im weiter­führen­den Studium die ent­sprechen­den Masterabschlüsse oder den Grad des Diplom-Ingenieurs/in. Darüber hinaus besteht die Möglich­keit, nach dem Masterstudium eine weiter­führende Promo­tion abzu­schließen.

 

Die meisten Bauingenieure/innen haben zunächst Bau­ingenieur­wesen oder Bau­ingenieur­wissen­schaften studiert. Im Studium werden wichtige Inhalte wie konstruk­tiver Ingenieur­bau, Trag­werks­planung, Massiv­bau sowie Ver­kehrs-, Hoch- und Tief­bau ver­mittelt. Dieses Wissen kann man im Masterstudium ent­weder weiter ver­tiefen oder sich auf einen spezifi­schen Bereich wie den Hoch­bau oder das Bau­recht und Bau­manage­ment speziali­sieren. Eine Speziali­sierung ist von großer Bedeu­tung, da jeder dieser Teil­bereiche und die damit ver­bunde­nen Bau­maß­nahmen ihre eigenen speziel­len Eigen­schaften und Anforde­rungen haben.

 

Um als Bauingenieur/in erfolg­reich zu sein, ist ein fundier­tes Studium uner­läss­lich. Die ver­schie­denen Studien­gänge bieten eine solide Grund­lage, auf der man seine beruf­liche Karriere aufbauen kann. Egal ob man sich für den konstruk­tiven Ingenieur­bau, den Hoch­bau oder das Bau­recht ent­scheidet, man wird in der Lage sein, komplexe Bau­vor­haben zu planen, zu konstru­ieren und umzu­setzen. Mit einem abge­schlossenen Studium und der Möglich­keit einer weiter­führenden Promo­tion stehen zahlreiche Karriere­möglich­keiten in der Bau­industrie offen.

 

 

Wie lange dauert das Studium als Bauingenieur/in?

 

Um als Bauingenieur/in zu arbeiten, ist ein abge­schlossenes Studium im Bau­ingenieur­wesen eine grund­legende Voraus­setzung. Dieses Studium kann an ver­schie­denen Bildungs­ein­rich­tungen wie Uni­versi­täten, Fach­hoch­schulen oder Fach­akade­mien absol­viert werden und endet mit einer Bachelor­thesis. In der Regel beträgt die Dauer des Bachelorstudiums sechs Semester. Alter­nativ besteht auch die Möglich­keit, nach dem Bachelor­abschluss in einem anderen ingenieur­wissen­schaft­lichen Fach­bereich den Master im Bau­ingenieur­wesen anzu­streben. Das Masterstudium hat eine Regel­studien­zeit von vier Semestern. Diese Option ermög­licht es den Absol­venten/innen, sich weiter auf das spezi­fische Gebiet des Bau­ingenieur­wesens zu speziali­sieren. Es ist wichtig zu betonen, dass ein erfolg­reich abge­schlossenes Studium in diesem Bereich uner­läss­lich ist, um als professio­nelle/r Bau­ingenieur/in tätig sein zu können.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Bauingenieur/in?

 

Für die Zulassung zum Studium als Bauingenieur/in sind bestimmte Voraus­setzungen erforder­lich. Die all­gemeine Hoch­schul­reife oder Fach­hoch­schul­reife ist eine grund­legende Bedingung. Zusätz­lich ver­langen manche Hoch­schulen ein Vor­prakti­kum und setzen einen Numerus Clausus oder einen Eignungs­test voraus. Neben diesen formalen Anforde­rungen spielen auch persön­liche Eigen­schaften eine wichtige Rolle, wie Selbst­ständig­keit, eigen­ver­ant­wort­liches Arbei­ten und Motiva­tion. Für die Tätig­keiten im Bau­ingenieur­wesen ist innova­tives und kreati­ves Denken in Ver­bindung mit Kosten­bewusst­sein von großer Bedeutung. Weiter­hin werden tech­nisches Ver­ständnis, hand­werk­liche Begabung, Team­fähig­keit und ein grund­legendes Ver­ständ­nis mathe­matisch-natur­wissen­schaft­licher Zusammen­hänge gefordert.

 

Als Bauingenieur/in sind neben diesen allge­meinen Voraus­setzungen noch weitere Aspekte wichtig. Hier­zu zählen sehr gute tech­nische Fähig­keiten sowie räum­liches Vor­stel­lungs­ver­mögen für das Planen und Konstru­ieren von Bau­werken. Eine Freude an präziser Arbeit sowie Organi­sations- und Planungs­talent sind eben­falls uner­läss­lich. Da der Beruf oft stressig sein kann, ist Stress­resistenz und Belast­bar­keit von großer Bedeu­tung. In Führungs­positi­onen wird außer­dem Führungs­kompetenz erwartet.

 

Bauingenieure/innen sollten neben ihrem Interesse für Technik auch gute Kennt­nisse in Mathe­matik und Physik auf­weisen können, um erfolg­reich komplexe Berechnungen durch­führen zu können. Zusätz­lich sind Kennt­nisse in Chemie, Biologie und Informatik von Vor­teil. Solide Englisch­kennt­nisse sind eben­falls wünschens­wert. Diese Anforderungen ermöglichen es Bau­ingenieuren/innen, ihre Auf­gaben erfolg­reich zu bewältigen und zum erfolg­reichen Abschluss von Bau­projekten bei­zutragen.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Bauingenieur/in?

 

Das Grundstudium des Bau­ingenieurwesen-Studiums beginnt mit den grund­legenden ingenieur­tech­nischen Kennt­nissen und Fähig­keiten, die für das spätere Berufs­leben wichtig sind. Die Anforde­rungen in dieser Phase ähneln denen anderer Ingenieur­studien­gänge. Zu Beginn werden vor allem die mecha­nischen und mathe­matischen Grund­lagen ver­mittelt. Daneben spielen auch Ver­messungs­kunde, Bau­stoff­lehre und das Ent­werfen von Gebäuden eine ent­schei­dende Rolle. Am Ende des Grund­studiums haben die Studie­renden das Rüst­zeug erwor­ben, um ingenieur­tech­nische Probleme zu lösen.

 

Im Hauptstudium werden speziellere Kennt­nisse ver­mittelt, die auf den späteren Beruf vorbe­reiten sollen. Studierende wählen außer­dem eine Speziali­sierung aus, um sich gezielt auf ihren zukünftigen Berufs­weg vorzu­bereiten: Im Bereich Bau­betrieb lernt man bei­spiels­weise alles über die Leitung von Bau­stellen und das Führen von Arbeits­teams. In der Geo­technik geht es darum, zu ver­stehen, welche Anforde­rungen an einen Unter­grund gestellt werden müssen. Beim konstruk­tiven Ingenieurbau stehen hauptsächlich Statik und Mathematik im Vordergrund für zukünftige Tätig­keiten in Ingenieur­büros. Ver­kehrs­wesen konzen­triert sich auf Schienen- und Ver­kehrs­wege, während Wasser­wirt­schaft Themen wie Wasser­ver- und -ent­sorgung sowie Kanal­systeme behandelt. Diese Wahl­möglich­keit ermög­licht es den Studie­renden, ihr eigenes Interesse einzu­beziehen.

 

In Nordrhein-Westfalen bieten zahl­reiche Hoch­schulen Studien­gänge im Bereich Bau­ingenieur­wesen an. Die Tech­nische Hoch­schule Köln ist dabei die größte Fach­hoch­schule in Deutsch­land und hat eine Vor­reiter­rolle bei dualen Studien­gängen. Weitere Möglich­keiten gibt es unter anderem an der Bergi­schen Uni­versi­tät Wupper­tal, der Hoch­schule Bochum und der Fach­hoch­schule Münster.

 

Das berufsqualifizierende Bachelor­studium schließt mit einer Bachelor­thesis ab, bei der die Studie­renden zeigen müssen, dass sie in der Lage sind, eigen­ständig ein Problem mit­hilfe ihres erworbenen Wissens aus dem Grund- und Haupt­studium zu lösen. Dies kann bei­spiels­weise die Planung eines kleinen Pro­jekts sein, bei dem nicht nur Kennt­nisse über Planung und Ent­wurf gefragt sind, sondern auch Know-how bezüg­lich Bau­aus­führung und Wirt­schaft­lich­keit. Bei der Wahl einer Hoch­schule ist es vor allem wichtig sicher­zustellen, dass alle erforder­lichen Inhalte ver­mittelt werden – dies lässt sich oft durch einen Ver­gleich der Studien­pläne heraus­finden. Das Bau­ingenieur­wesen-Studium bein­haltet häufig praxis­bezogene Projekte sowie Exkur­sionen oder Praktika. Auch ein prak­tisches Semester ist oft vor­gesehen.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Bauingenieur/in weiter?

 

Insgesamt betrachtet haben Bau­ingenieure/innen die Möglich­keit, ver­schie­dene Auf­gaben in der Bau­leitung und im Projekt­manage­ment zu über­nehmen. Sie können ihre Dienste auch in der Stadt­planung anbieten und sich mit Umwelt­schutz­fragen beschäf­tigen. Je nach Speziali­sierung arbeiten sie an unter­schied­lich­sten Projekten.

 

Die Einsatzmöglichkeiten für Bau­ingenieure/innen sind viel­fältig, da sie über­all dort gebraucht werden, wo es um Statik und den Bau geht. Sie können bei Bau­unter­nehmen oder in der Bau­industrie tätig sein – sowohl als Projekt­leiter/in als auch als Bau­leiter/in. Auch Unter­nehmen im Bereich Bau­stoffe kommen infrage. Ingenieur­büros stellen eben­falls poten­zielle Arbeit­geber/innen dar: In diesem Beruf kümmert man sich um sämt­liche Details eines Bau­projekts, ange­fangen vom Ent­wurf bis hin zum fertigen Gebäude. Dazu gehören Genehmi­gungen ein­holen, Konstruk­tion planen sowie tech­nische Berech­nungen durch­führen.

 

Wenn man sich auf Verkehrs­wege (wie Straßen) oder all­gemeine Raum­planung speziali­sieren möchte oder Inte­resse an öffent­lichen und privaten Bauten hat, kann eine Tätig­keit im öffent­lichen Dienst eine Option sein. Hierzu zählen bei­spiels­weise Bau­ämter, Straßen- und Ver­kehrs­ämter oder städte­bau­liche Ein­rich­tungen. Das Fach­gebiet des Bau­ingenieur­wesens kann jedoch auch für Unter­nehmen rele­vant sein, die sich mit der Her­stellung von Bau­maschinen samt ihren Kompo­nenten befassen. Auch hier gibt es Beschäf­tigungs­möglich­keiten, sei es in der Ent­wicklung von Maschinen oder in der ständigen Über­wachung und Weiter­ent­wicklung ihrer Quali­tät.