Wie wird man Ingenieur/in der Versorgungstechnik?

Wer die Entscheidung trifft, Versorgungs­technik zu studieren, wird ein umfassendes Spektrum der Ingenieur­wissen­schaften kennen­lernen. Die Aufgabe von Ingenieuren/innen für Ver­sorgungs­technik besteht darin, alle technischen Maß­nahmen zu erforschen, die zur Gebäude­ver­sorgung not­wendig sind. Wie kommen Wasser und Luft in ein Gebäude? Welche Klimati­sierung, Heizungs­anlage, Beleuchtung oder Müll­ent­sorgungs­maß­nahmen sind erforder­lich? Dabei ent­wickeln sie sichere, umwelt­freund­liche und kosten­günstige Lösungen. Wichtige Grund­lagen dieses Fach­gebiets liegen im Maschinen­bau sowie in der Elektro- und Umwelt­technik. Nach Abschluss des Bachelor­studiums für Ver­sorgungs­technik und technische Gebäude­aus­rüstungen erhält man den Titel Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.).

 

Ein Masterstudium im Bereich Ver­sorgungs­technik und technische Gebäude­aus­rüstungen erweitert die fach­lichen Kennt­nisse aus dem Bachelor­studium sowie beruf­liche Perspek­tiven. Je nach Studien­ort und -richtung kann man sich auf Bereiche wie Gebäude­aus­rüstungen bzw. Gebäude­techniken speziali­sieren oder auch öffent­liche/industri­elle Ver­sorgungs­ansätze oder Umwelt­techniken ver­tiefen. Das Studium schließt mit einem Master of Science (M.Sc.) oder Master of Engineering (M.Eng.) ab.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Versorgungstechnik?

 

Der Bachelorabschluss an Fach­hoch­schulen erstreckt sich normaler­weise über einen Zeit­raum von sechs bis acht Semestern. Die Dauer des Studiums hängt vor allem davon ab, wie wichtig die praktische Erfahrung im Bereich der Ver­sorgungs­technik ist. In der Regel bein­haltet das Studium mindestens ein Praxis­semester, manchmal sogar zwei. Einige Hoch­schulen bieten auch ein duales Studium an, bei dem zusätz­lich eine aner­kannte Aus­bildung absol­viert werden kann.

 

Nach erfolgreichem Abschluss erhält man in den meisten Fällen den Titel "Bachelor of Engineering", gelegent­lich auch "Bachelor of Science". Im Anschluss besteht die Möglich­keit, sich im Master­studium auf ver­schiedene Aspekte der Ver­sorgungs­technik zu speziali­sieren – zum Bei­spiel Gebäude­technik, Energie­manage­ment oder Umwelt­technik. Das Master­studium dauert zusätz­lich zwei bis vier Semester.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Versorgungstechnik?

 

Um ein Studium der Ver­sorgungs­technik auf­nehmen zu können, ist das Abitur, Fach­abitur oder die Fach­hoch­schul­reife erforder­lich. In der Regel gibt es keine Zulassungs­beschrän­kungen für Studien­gänge im Bereich Ver­sorgungs­technik. Aller­dings führen manche Hoch­schulen eigene Aus­wahl­ver­fahren durch, wie bei­spiels­weise einen Eignungs­test.

 

Für ein Studium der Ver­sorgungs­technik sollte man definitiv Interesse an Technik, Daten­verarbei­tung und Informatik mit­bringen. Gute Noten in den Fächern Mathe­matik, Physik, Englisch, Chemie und Informatik sind eben­falls von Vor­teil. Wenn man zudem eine gute Planungs- und Organisa­tions­fähig­keit besitzt sowie belast­bar und kommuni­kativ ist; wenn man gut im Team arbeiten kann und hohe Leistungs­bereit­schaft zeigt sowie diszipli­niert ist – dann könnte ein Studium der Ver­sorgungs­technik genau das Richtige sein.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Versorgungstechnik?

 

Während der ersten Semester des Bachelor­studiums in Ver­sorgungs­technik werden die Grund­lagen der Mathe­matik, Physik, Chemie, technischen Mechanik, Elektro­technik und Thermo­dynamik behandelt. Anschließend folgen Fächer wie Werk­stoff- und Konstruk­tions­technik, Rohr­leitungs- und Apparate­technik, Gas-, Wasser- und Sanitär­technik sowie weitere spezifische Themen aus dem Bereich Ver­sorgungs­technik. Das Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester für den Bachelor­abschluss und zusätz­lich zwei bis vier Semester für den Master­abschluss. Eine Speziali­sierung ist möglich, zum Bei­spiel auf Erneuer­bare Energien oder technische Gebäude­aus­rüstung.

 

Studierende lernen während ihres Studiums eigen­ständig Ver- und Ent­sorgungs­konzepte zu planen und umzu­setzen. Sie erwerben dabei grund­legende Kennt­nisse in Mathe­matik, Ingenieurs­mathe­matik sowie Chemie und Physikali­tät. Zudem beschäftigen sie sich mit ver­schiedenen ingenieur­wissen­schaft­lichen Modulen wie Mess- und Regelungs­techniken oder Konstruk­tions­lehren unter anderem im Umgang mit CAD-Soft­ware.

 

Des Weiteren gehören Automati­sierungs­prozesse im Bereich Gebäude­techno­logie zur Aus­bildung dazu, ebenso wie das Planen von Heiz­konzep­ten oder das Ent­wickeln von Maschinen für den Ein­satz in der Gebäude­techno­logie. Auch Kennt­nisse in Elektro­techniken sowie Informatik­kunde sind Bestand­teil des Lehr­plans.

 

In Bezug auf Klima-, Kälte-, Energie­effizienz­techno­logien wird nach Möglich­keiten gesucht zur Steige­rung dieser Effizien­zen z. B. durch Geo­thermie als neue Energie­quelle mit beson­derer Heraus­forde­rungen an Bau­weise bzw. Installa­tion etc. ... Praktika sind meistens vor­gesehen, ebenso Projekt­arbeit während des Studiums abge­halten werden müssen.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Versorgungstechnik weiter?

 

Ingenieure/innen, die sich auf Ver­sorgungs­technik speziali­siert haben, können von hervor­ragenden Karriere­aus­sichten profi­tieren. Sie gehören zu den begehrten Fach­kräften und können in stabilen, interes­santen und technisch anspruchs­vollen Arbeits­bereichen tätig sein. Als Ver­sorgungs­technik­ingenieur/in ist man daran beteiligt, technische Anlagen und Energie­systeme für ver­schiedene Gebäude zu planen und zu bauen. Zu den Auf­gaben kann auch die regel­mäßige Wartung dieser Anlagen sowie Energie­beratung und -manage­ment gehören. In Zusammen­arbeit mit Architekten/innen, Statikern/innen oder Bau­physikern/innen ent­wickelt man als Ver­sorgungs­techniker/in innova­tive technische Konzepte für unter­schied­liche Anforde­rungen.

 

Viele Ingenieure/innen der Versorgungs­technik ent­scheiden sich dafür, ihr eigenes Ingenieur­büro zu gründen. Einige Absolventen/innen gehen in den Forschungs­bereich, um an der Ent­wicklung neuer effek­tiver Energie­konzepte mitzu­wirken. Master­absolventen/innen ver­dienen in der Regel etwas mehr als Bachelor­absolventen/innen und sind qualifi­ziert für Führungs­auf­gaben.

 

Absolventen/innen des Studiums Versorgungs­technik finden vor allem Beschäfti­gungs­möglich­keiten im Bereich Planung, Konstruk­tion und Über­wachung von ver­sorgenden und ent­sorgenden Anlagen (z. B. Heiz­anlagen oder Luft­rein­halte­anlagen), Betrieb und Instand­haltung von Anlagen sowie im Energie-, Wasser- oder Abwasser­manage­ment und ähn­lichen Bereichen. Typische Arbeit­geber/innen für Ver­sorgungs­techniker/innen sind Planungs- und Ingenieur­büros, Stadt­werke, Kranken­häuser, Unter­nehmen der technischen Gebäude­aus­rüstung, des Anlagen­baus und der Haus­technik. Auch nationale und inter­nationale Nicht­regierungs­organisa­tionen sowie Beratungs­unter­nehmen in den Bereichen energe­tischer Ver- und Ent­sorgung kommen als Arbeit­geber/innen infrage. Des Weiteren können sie auch in Unter­nehmen aus dem Immobilien­bereich oder Haus­ver­waltung tätig werden. Schließ­lich arbeiten Ingenieure/innen der Ver­sorgungs­technik nach einem post­gradua­len Studium oder einer Promo­tion oft auch im Bereich Schul­bildung an berufs­bildenden Schulen, Berufs­akademien sowie Fach­hoch­schulen und Uni­versi­täten.