Was machen Ingenieure/innen für Glas, Keramik und Bindemittel?
Ingenieure/innen für Glas, Keramik und Bindemittel sind die treibende Kraft hinter der Erforschung und Optimierung der Werkstoffeigenschaften. Durch ihre Untersuchungen und Tests erlangen sie wertvolle Erkenntnisse, die sie dazu nutzen, neue Anwendungsverfahren zu entwickeln. Diese werden dann in Pilotanlagen getestet, um ihre Effektivität und Leistungsfähigkeit zu bewerten. Um neue Einsatzstoffe oder Produkte beurteilen zu können, führen diese Fachleute Versuche im Labor durch. Dabei liegt ihr Fokus besonders auf der Qualität der Materialien und der Zwischen- und Endprodukte. Sie kontrollieren und optimieren die angewandten Fertigungsverfahren und überwachen die Produktionsmaschinen und -anlagen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft. Die Organisation und Koordination des gesamten Produktionsprozesses sowie die Beschaffung neuer Einsatzstoffe und Maschinen gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Neben der Produktion können sie auch im Ein- und Verkauf von Halbfabrikaten und Endprodukten, der Kundenbetreuung und im Lieferantenmanagement tätig sein.
Um in diesem Bereich tätig werden zu können, ist ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Keramik-, Glastechnik oder Werkstoffwissenschaft, -technik erforderlich. Für Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung wird in der Regel ein Masterstudium, gegebenenfalls sogar eine Promotion oder Habilitation, vorausgesetzt. Um das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen, ist Anpassungsweiterbildung von großer Bedeutung. Dabei können Themen wie Glas- und Keramikverarbeitung, Werkstoff- und Materialwissenschaften, Verfahrenstechnik sowie Produktions- und Fertigungstechnik von Relevanz sein. Darüber hinaus könnten sich Trends wie die Herstellung von biegsamem und sehr dünnem Glas oder der Einsatz von 3D-Druck in der Glastechnik zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Ingenieure/innen für Glas, Keramik und Bindemittel entwickeln. Es liegt in ihrer Verantwortung, sich kontinuierlich weiterzubilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und ihre berufliche Expertise stets zu erweitern. Nur so können sie die Herausforderungen der sich ständig weiterentwickelnden Industrie erfolgreich bewältigen und ihre Rolle als treibende Kraft in diesem Bereich ausfüllen.