Was machen Projektleiter/innen?
Ein/e Projektingenieur/in ist eine Fachkraft mit einem Hochschulabschluss in einer Ingenieurdisziplin, die als Bindeglied zwischen verschiedenen Abteilungen fungiert, die an der Entwicklung eines Produkts beteiligt sind. Der/Die Projektingenieur/in definiert das Projektziel, stellt ein Team von Ingenieuren/innen zusammen, kalkuliert Produktionskosten, überwacht den Projektfortschritt und präsentiert die Ergebnisse vor Vorgesetzten oder Kunden/innen. Koordiniert Prozesse von der Idee bis zur Fertigstellung des Projekts und sorgt für einen reibungslosen Ablauf zur Sicherung des Unternehmenserfolgs.
Als Ansprechpartner/in für alle Beteiligten – einschließlich Vertrieb, Produktion, Marketing und Finanzwesen – beobachtet der/die Projektingenieur/in ständig den Fortschritt des Projekts sowie Qualität und Kosten im Einklang mit Kundenanforderungen. Neben technischem Know-how benötigt er auch Management- und Führungsfähigkeiten.
Ingenieure/innen der Projektleitung arbeiten oft eigenständig, mit hoher Flexibilität – insbesondere international vor Ort beim Auftraggeber/innen. Sie leiten ein Projektteam oder sind darin integriert. Als Projektleiter/in tragen sie zusätzlich zum rein ingenieurtechnischen Part Verantwortung für Mitarbeiterführung und Koordination.
Projektingenieure/innen finden sich in fast allen produzierenden Industriebetrieben als Leiter/in von Elektro-, IT- oder Chemiefirmen sowie in Ingenieurbüros, Maschinenbauunternehmen, Automobilindustrie oder Kunststoffbranche wieder. Viele arbeiten auch selbstständig oder freiberuflich.
Welche Voraussetzungen benötigt man für eine Weiterbildung zum/r Ingenieur/in für die Projektleitung?
Die Basis für die Tätigkeit als Projektingenieur/in bildet in den meisten Fällen ein Studium einer Ingenieursdisziplin an einer Fachhochschule (FH) oder Universität. Typische Studiengänge sind Maschinenbau, Anlagenbau, Automotive, Elektrotechnik, Bau- und Chemieingenieurwesen. Aber auch Absolventen/innen der Verfahrenstechnik, Mechatronik, Mess- und Regeltechnik sowie Luft- und Raumfahrttechnik werden gesucht. Eine handwerklich-technische Ausbildung wird je nach Branche oft mit kaufmännischer Weiterbildung kombiniert.
Zusätzliche Spezialisierungsmöglichkeiten bieten sich durch eine Qualifizierung zum/r Techniker/in und Berufserfahrung. In kleineren Unternehmen ist der Einstieg auch ohne Ingenieursabschluss möglich; dort lautet die Bezeichnung meist "Projektleiter/in" statt "Projektingenieur/in". Neben einem berufsqualifizierenden Abschluss sind verschiedene Kompetenzen wie Führungsfähigkeiten, Kommunikationsstärke, Selbstmanagement sowie IT-Know-how und Fremdsprachenkenntnisse wichtig.
Eine Möglichkeit zur Qualifikation für wichtige Aufgaben in allen Branchen bietet die IHK die Projektleiter-Weiterbildung. Dort lernt man das Planungs-, Steuerungs-, Koordinations- und Abschlussprozess von Projekten kennen und bereitet sich auf die international anerkannte Zertifizierung zum Project Management Professional (PMI) vor.
Die Teilnahme an der IHK Projektleiter Weiterbildung empfiehlt sich besonders für Personen:
• die ihre Karrierechancen verbessern wollen
• ihre Projektmanagementkompetenz erweitern möchten
• Kommunikations- und Führungsfähigkeiten stärken möchten
• Projekte effektiver gestalten wollen
Der kompakte Zertifikatslehrgang kann innerhalb von zwei Wochen absolviert werden.
Wie geht es nach der Weiterbildung als Projektingenieur/in weiter?
Um den Anforderungen des Arbeitsalltags und der schnell voranschreitenden technologischen – auch digitalen – Entwicklung gerecht zu werden, ist es entscheidend für Projektingenieure/innen, ihr Fachwissen sowie ihre Marktkenntnis kontinuierlich auf dem neuesten Stand zu halten und auszubauen. Dazu zählen Weiterbildungen, um sich mit neuen Entwicklungen, Technologien und Softwarelösungen auf dem Laufenden zu halten. Auch Führungsaufgaben erfordern eine entsprechende Qualifikation sowie kaufmännische Schulungen zur Förderung betriebswirtschaftlichen Denkens sind von Vorteil. Zudem können Schulungsmaßnahmen dazu beitragen, Soft Skills wie Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten, Selbstmotivation oder Fremdsprachenkompetenz zu stärken.
Durch diese zusätzlichen Qualifikationen haben Projektingenieure/innen die Möglichkeit entweder in bestimmten Branchen oder bei spezifischen Produkten bzw. Anlagen Spezialisten/innen zu werden oder sich für höhere Positionen weiterzuentwickeln. Eine weitere Spezialisierung im Berufsleben ist ebenfalls möglich – sei es durch einen Aufstieg zum/r leitenden Ingenieur/in, zum/r Projektleiter/in oder Projektmanager/in oder auch durch Tätigkeiten in der Produktionsplanung und -steuerung, Qualitätssicherung/-management, Verfahrens- und Produktentwicklung sowie Vertrieb.
Zusätzlich bieten verschiedene Institutionen Lehrgänge und Seminare an über Themen wie Projektmanagement, Projektplanung-, steuerung, Führungs- und Kommunikationstechniken. Diese finden meist berufsbegleitend statt. Von Vereinen bis hin zu privaten Hochschulen gibt es vielfältige Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung.