Wie wird man Produktionsingenieur/in?
Produktionsingenieure/innen haben in der Regel ein Studium absolviert. Um als Produktionsingenieur/in zu arbeiten, kann man beispielsweise Produktionstechnik, Maschinenbau oder Anlagenbau studieren. Man kann sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterabschluss erlangen und teilweise sogar promovieren. Während des Studiums ist es oft möglich, sich auf bestimmte Teilbereiche oder Branchen wie Automatisierungstechnik, Fertigungstechnik, Prozesstechnik, Industriemanagement oder Verpackungstechnik zu spezialisieren.
Als Produktionsingenieur/in ist man für den gesamten Ablauf einer industriellen Produktion verantwortlich – von der Planung über die Entwicklung bis hin zur Gestaltung der Produktionsbedingungen. Das bedeutet zum Beispiel die Einbringung in die Fabrikplanung und Entwicklung von Produktionsmaschinen sowie Optimierung von Prozessabläufen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und Schulung von Mitarbeitern/innen. Die Tätigkeit eines Produktionsingenieurs/in kann in verschiedenen Branchen ausgeübt werden wie im Automobil-, Elektronik-, Metall-, Chemie- oder Lebensmittelbereich. Das Aufgabenfeld ist vielfältig und richtet sich nach den Besonderheiten jeder Branche.
Man arbeitet häufig mit anderen Ingenieuren/innen zusammen an optimalen Produktionsbedingungen im Team. Meetings und Abstimmungen gehören daher ebenso zu dem Arbeitsalltag wie Büroarbeit und Vor-Ort-Besuche zur Analyse der Produktionssituation; je nach Position trägt man eventuell auch leitende Verantwortung.
Wie lange dauert das Studium zum/r Produktionsingenieur/in?
Das Grundstudium, der Bachelor, dauert normalerweise sechs Semester oder drei Jahre. Wenn man sich weiterbilden möchte, besteht die Möglichkeit, den Masterabschluss in (meistens) vier Semestern bzw. zwei Jahren zu erlangen.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Produktionsingenieur/in?
Um ein Ingenieurstudium an einer Universität zu beginnen, ist das Bestehen des Abiturs erforderlich. Für eine Fachhochschule reicht die Fachhochschulreife (Fachabitur) aus.
Ein starkes Interesse an den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und insbesondere Physik ist von Bedeutung. Auch Mathematik sollte positiv betrachtet werden. Der Umgang mit Computern und moderner Software ist unerlässlich. Da viele Industrieunternehmen international tätig sind, sind gute Englischkenntnisse unabdingbar. In der heutigen Ära der Globalisierung wird empfohlen, dass man zusätzlich eine weitere Fremdsprache beherrscht. Sollte jemand keine Fremdsprache fließend sprechen, so bieten alle Hochschulen im Rahmen des Ingenieurstudiums Sprachkurse an.
Des Weiteren sind Kreativität, Teamgeist, Zielstrebigkeit sowie verantwortungsbewusstes Denken und Handeln gefragt. Technisches Know-how sowie wirtschaftliches Verständnis gehören ebenso dazu wie logisches Denkvermögen, prozessorientiertes Denken, Leadership-Skills, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktkompetenz als vorteilhaft angesehen werden können.
Was beinhaltet das Studium zum/r Produktionsingenieur/in?
Diese technische Disziplin beschäftigt sich auf Grundlage von Mathematik- und Physikkenntnissen sowie einem breiten Wissensspektrum im Bereich des Maschinenbaus damit, Produktionsprozesse zu optimieren, stabilisieren oder effizienter zu gestalten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Fähigkeit zur Beurteilung, welche Maschinen und Anlagen unter welchen Bedingungen am effektivsten sind. Die Ausbildung umfasst in der Regel Fächer wie Werkstoffkunde, Konstruktionsprinzipien, technische Mechanik, Elektrotechnik sowie Mess-, Regelungs- und Steuerungstechniken. Auch die computergestützte Konstruktion (CAD-Software) spielt eine wichtige Rolle. Zudem werden Kenntnisse im Bereich Informatik vermittelt Studierende lernen beispielsweise den Aufbau von Rechnerarchitekturen kennen und setzen sich mit Programmiersprachen auseinander. Besonders relevant für die Planung und Innovation von Produktionsprozessen ist das Know-how in den Bereichen Robotik und Automatisierungstechnik. Ebenso wichtig ist das "Virtual Engineering", also die computerbasierte Simulation von Bauteilen oder ganzen Produktionssystemen vor deren Umsetzung.
Die Produktionstechnik befasst sich mit allen Techniken, Verfahren und Prozessen zur Herstellung von Konsumgütern. Als erweitertes Feld des Maschinenbaus vereint sie verschiedene ingenieurwissenschaftliche Disziplinen wie Verfahrenstechnik, Werkstofftechnologie oder Luft- und Raumfahrttechnologie.
Im Rahmen des Masterstudiums werden Kenntnisse über Bearbeitungsprozesse, Maschinenelemente sowie Prüfmethoden vermittelt. Zusätzlich stehen Themen wie Qualitätsmanagementsysteme logistische Aspekte im Mittelpunkt ebenso betriebswirtschaftliche Kompetenzen. Darüber hinaus können Vertiefungen in Unternehmensorganisation, Maschinenkonstruktion, Automatisierung, Fertigung und Montage, Oberflächen- und Fügetechnologien, optischen Technologien, industrielle Informationstechnik, Qualitätswissenschaft, Werkzeugmaschinen, Fabrikbetrieb, industrial Automation und Fertigungstechnik erfolgen.
Wie geht es nach dem Studium als Produktionsingenieur/in weiter?
Der Fortschritt der Technologie und die Digitalisierung schreiten rasant voran. Es werden kontinuierlich neue Materialien, Verfahren und Abläufe entwickelt. Programme sowie Software-Systeme werden regelmäßig aktualisiert und ergänzt, während sich Normen, Verordnungen und Produktionsstandards ständig ändern. Um den technologischen Vorsprung in der Produktion zu halten oder sogar auszubauen, ist es für Produktionsingenieure/innen unerlässlich, ihr Fachwissen immer auf dem neuesten Stand zu halten und zu erweitern.
Weiterbildungen in Bereichen wie Verfahrens- und Produktionstechnik, Automatisierungstechnik sowie Material- und Werkstoffkunde sind daher entscheidend. Schulungen in Programmen wie ERP oder PPS-Systemen sollten ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Zusätzlich können Fortbildungen im Projektmanagement, -planung und -steuerung von großem Nutzen sein. Weiterhin sind Seminare zu betriebswirtschaftlichen Themen wie Controlling oder Arbeitsrecht sowie zum Qualitätsmanagement sinnvoll, um das fachliche Profil abzurunden.
Besonders wichtig sind auch Soft Skills wie Führungsfähigkeiten, Kommunikationsfertigkeiten, Organisationstalent und Zeitmanagement für diejenigen, die Leitungspositionen anstreben.