Wie wird man Ingenieur/in für Biotechnologie?
Das Bioingenieurwesen ist ein faszinierendes Feld, das sich mit der technischen Anwendung von biowissenschaftlichen Erkenntnissen befasst. Hierbei werden die Grundlagen und Werkzeuge klassischer Ingenieursdisziplinen wie Mechanik, Werkstofftechnik und Verfahrenstechnik genutzt. Das Bioingenieurwesen umfasst zudem die spannenden Bereiche der Bionik und Biotechnologie.
Für ein Studium des Bioingenieurwesens sollte man ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen mitbringen. Vertiefte Kenntnisse in Mathematik, Physik, Chemie und Biologie sind dabei von großer Bedeutung. Ebenso sollte man ein Interesse an ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen haben.
Ein erfolgreiches Studium des Bioingenieurwesens erfordert auch die Fähigkeit, Fachliteratur in englischer Sprache zu lesen, da viele wichtige Publikationen nur in dieser Sprache verfügbar sind. Es ist also von Vorteil, wenn Sie in der Lage sind, sich in englischer Fachliteratur zurechtzufinden.
Das Bioingenieurwesen bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten und Herausforderungen, um innovative Lösungen für Probleme in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Technologie zu entwickeln. Wenn Sie sich für eine Karriere in diesem spannenden Feld interessieren, dann ist ein Studium des Bioingenieurwesens eine hervorragende Wahl.
Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Biotechnologie?
Der Bachelorabschluss, auch bekannt als Bachelor of Science (B.Sc.), wird in der Regel nach einer Studiendauer von sechs bis sieben Semestern erreicht. Dieses Studium ist ausschließlich in Vollzeit möglich und zeichnet sich durch eine Vielzahl von Praktika und Projektarbeiten aus, insbesondere im Laborbereich.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelors besteht die Möglichkeit, ein weiterführendes Studium auf Masterebene anzustreben. Der Masterabschluss wird als Master of Science (M.Sc.) bezeichnet und dauert in der Regel drei bis vier Semester. Auch hier erfolgt das Studium hauptsächlich in Vollzeit, jedoch werden vereinzelt berufsbegleitende Angebote angeboten.
Besonders interessant ist die Option eines Praxissemesters während des Masters, was allerdings zu einer Verlängerung des Studiums um ein Semester führt. Zudem finden einige der angebotenen Studiengänge auf Englisch statt.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Biotechnologie?
Um Bioingenieurwesen an einer Universität oder Fachhochschule zu studieren, ist in der Regel das Abitur bzw. das Fachabitur erforderlich. Die Zulassung zum Studium kann jedoch durch einen Numerus clausus (NC) beschränkt sein. In diesem Fall benötigt man eine bestimmte Abiturnote, um direkt und ohne Wartesemester zugelassen zu werden. In den letzten Jahren lag der NC für dieses Studienfach etwa bei 2,3.
Für eine Karriere als Biotechnologe/in wird normalerweise ein Bachelorabschluss im Bereich Biotechnologie vorausgesetzt. Ein Masterabschluss eröffnet dann neue berufliche Möglichkeiten. Hierfür bieten sich Studiengänge wie Chemieingenieurwesen, Pharmatechnik, Verfahrenstechnik und Biomechanik an.
Wichtige Fähigkeiten für den Beruf des/r Ingenieurs/in der Biotechnologie sind unter anderem analytisches Denken und Kommunikationsstärke. Fremdsprachenkenntnisse sind oft ebenfalls von Vorteil.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Biotechnologie?
Der Weg zum/r Bioingenieur/in beginnt mit einem Bachelorstudium. Hier erwirbt man zunächst die Grundlagen der Biotechnologie und erhält eine solide Einführung in die grundlegenden Fachgebiete, die für das Studienfach relevant sind. Diese Fächer umfassen Mathematik, Physik, Chemie, Mechanik, Werkstoffkunde sowie Mikrobiologie und Gentechnik.
Während des Grundstudiums beschäftigen sich die Studierenden mit verschiedenen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen wie Molekular-, Mikro- und Zellbiologie, Biochemie, Mess- und Analysemethoden, Verfahrens- und Regelungstechnik, Informationstechnologie sowie Apparatebau.
Im weiteren Verlauf des Studiums vertieft man die Themen wie Verfahrenstechnik, Biomaterialien und den Apparaturen im biotechnischen Labor. Bereits während des Bachelorstudiums hat man oft schon die Möglichkeit, sich auf spezifische Bereiche zu spezialisieren, welche besonders die Neugier geweckt haben.
Im weiteren Verlauf des Studiums im Hauptstudium bieten sich abhängig von der Hochschule und dem gewählten Studiengang verschiedene Möglichkeiten zur Spezialisierung. Darüber hinaus kann bis zu einem Drittel der Lehrveranstaltungen aus Praktika bestehen – das Studium ist also in der Regel sehr praxisorientiert.
Im Masterstudium erweitert man das bisher erworbene Wissen und genießt gleichzeitig mehr Wahlfreiheit als im Bachelor. Man beschäftigt sich beispielsweise mit Bioprozessentwicklung, Bioreaktionstechniken und bereitet sich intensiv auf die Masterarbeit vor. In dieser Arbeit kann man ein selbst gewähltes Thema eigenständig erforschen.
Das gesamte Bioingenieurwesen-Studium besteht größtenteils aus Vorlesungen und Seminaren. Zusätzlich dazu absolviert man regelmäßige praktische Übungen im Labor unter Anleitung zur Umsetzung des Erlernten sowie zur Praxiserprobung.
Wie geht es nach dem Studium zum/r Ingenieur/in für Biotechnologie weiter?
Absolventen/innen der Biotechnologie finden Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen, darunter Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Sie arbeiten beispielsweise in Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie in Laboren für chemische Analysen. Auch Betriebe zur Saatguterzeugung oder aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie bieten Arbeitsplätze an. Zudem sind sie auch im Bereich medizinische, naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Forschung tätig. Unternehmen im Anlagenbau für die Biotechnologie können ebenfalls als potenzielle Arbeitgeber/innen infrage kommen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer Anstellung in der öffentlichen Verwaltung, an Hochschulen oder bei Verbänden.
Aufgrund des wachsenden Interesses und Einsatzes von Biotechnologie sowohl in Industrie als auch Wissenschaft eröffnen sich gute Berufsaussichten für Absolventen/innen dieses Fachbereichs – nicht nur innerhalb Deutschlands: Wer bereit ist, im Ausland zu arbeiten, hat hierbei ebenso vielversprechende Möglichkeiten – denn Biotechnologie ist international ausgerichtet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass viele Masterstudiengänge Inhalte auf Englisch vermitteln.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass das Berufsbild eines Biotechnologen/innen keine isolierte Tätigkeit im Labor vorsieht – Zusammenarbeit mit anderen Naturwissenschaftlern/innen und Ingenieuren/innen steht oft an oberster Stelle bei gemeinsamen Forschungsprojekten. Teamfähigkeit sowie Kommunikationskompetenz sind daher genauso wichtig wie die Bereitschaft zum interdisziplinären Arbeiten.