Wie wird man Ingenieur/in für Automatisierungstechnik?
Ingenieure/innen für Automatisierungstechnik sind verantwortlich für die Entwicklung und Betreuung von Systemen, die technische Prozesse automatisch steuern und regeln. Sie übernehmen die Leitung der Montage und Inbetriebnahme sowie die Überwachung des Anlagenbetriebs. Darüber hinaus arbeiten sie in Bereichen wie Produktentwicklung, Vertrieb, technischer Kundenberatung, Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung und Betriebsorganisation.
Für den Einstieg in dieses Berufsfeld wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Automatisierungstechnik vorausgesetzt. Führungspositionen oder spezialisierte Aufgabenstellungen erfordern oft einen Masterabschluss sowie möglicherweise eine Promotion oder Habilitation.
Das Bachelorstudium der Automatisierungstechnik dauert normalerweise sieben bis acht Semester, während das Diplomstudium alternative acht Semester benötigt. Man kann entweder Vollzeit studieren oder dual in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen. Auch im Vollzeitstudium wird viel Wert auf Praxis gelegt, durch Exkursionen, Lehrprojekte und Laborübungen erhält man Einblick in verschiedene Tätigkeitsbereiche der Automatisierungstechnik. Möglichkeiten zur praktischen Erfahrung bieten auch Praktika bei Industriebetrieben oder ein Auslandssemester. Am Ende des Studiums schreibt man eine Bachelorarbeit zu einer fachspezifischen Problemstellung und schließt das Studium als Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.) ab; beim Diplomstudium erwirbt man den Titel "Diplomingenieur/in".
Der Masterabschluss kann in drei bis vier Semestern erreicht werden und konzentriert sich auf theoretisch-wissenschaftliche Inhalte. Auch hier schließt man das Studium mit einer Masterarbeit und einem anschließenden Kolloquium ab. Mit erfolgreichem Abschluss erhält man den Titel "Master of Engineering" (M.Eng.) oder "Master of Science" (M.Sc.).
Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Automatisierungstechnik?
Die Studiengänge im Bereich Automatisierung haben in der Regel eine Dauer von etwa sieben Semestern. Es gibt jedoch auch einige, die entweder sechs oder acht Semester umfassen können. Die meisten dieser Studiengänge sind Vollzeitprogramme, aber es gibt auch Möglichkeiten für berufsbegleitendes, Teilzeit- oder duales Studieren. Fernstudienmöglichkeiten in diesem Fachbereich sind an Hochschulen eher selten anzutreffen.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Automatisierungstechnik?
Für das Studium der Automatisierung ist es von Vorteil, bestimmte persönliche Eigenschaften mitzubringen. Wenn man technikaffin ist und die Fähigkeit hat, komplexe Daten im Auge zu behalten, dann sind Geduld, Problemlösungskompetenz und Teamfähigkeit bereits gute Voraussetzungen für das Studium. Zusätzlich sollte man sich auch für Wirtschaft, Naturwissenschaften, Mathematik und Technik interessieren – dies bildet eine wichtige Grundlage für den Bereich des Studiengangs. Wenn man außerdem motiviert ist, längere Projekte erfolgreich abzuschließen, logisch-analytisches Denken beherrscht sowie über Organisations- und Planungsfähigkeiten verfügt und kommunikationsstark ist – dann eignet man sich sehr gut für diese Art von Studiengängen. Um zum Studium zugelassen zu werden, benötigt man entweder die allgemeine Hochschulreife (beispielsweise Abitur oder Matura), die fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife (oder ein gleichwertiger Nachweis). In einigen Fällen kann man auch ohne Abitur studieren; Informationen hierzu findest du auf der Website der entsprechenden Hochschule.
In den meisten Fällen gibt es keinen Numerus Clausus (NC) in diesen Studiengängen; sie sind in der Regel zulassungsfrei. Manchmal müssen jedoch aktuelle Berufserfahrung oder Englischkenntnisse nachgewiesen werden. Gelegentlich werden spezielle Vorkurse angeboten, um fehlende Kenntnisse sich anzueignen oder vorhandenes Wissen aufzufrischen.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in für Automatisierungstechnik?
Zu Beginn des Bachelorstudiums für Automatisierungstechnik erwirbt man grundlegende ingenieurwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Kenntnisse. Man frischt Mathematik- und Physikkenntnisse auf und bekommt erste Einblicke in die Elektrotechnik und den Maschinenbau. Man lernt automatisierte Systeme kennen und beschäftigt sich mit ihrer Programmierung. Dabei erwirbt man weitere technische Grundkompetenzen, um diese Systeme erfolgreich umzusetzen. Dazu gehören Mess-, Steuerungs- und Regelungstechniken. Zudem hat man die Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Bereich wie Automation, Elektronik, Nachrichtentechnik oder Roboterprogrammierung zu spezialisieren.
Im Bereich der Automation konzentriert man sich auf Hard- und Softwarelösungen für automatisierte Prozesse, während man im Bereich der Nachrichtentechnik moderne Kommunikationstechniken wie Smartphones oder Smart Homes untersucht. Im anschließenden Masterstudium werden Module zur Netzwerksicherheit und Datenschutz behandelt, da sie in unserer digitalisierten Zeit immer wichtiger werden. In Projektarbeiten erstellt man eigene Modelle und Simulationen sowie Vertiefungen in Bereichen wie Informationstechnik, Regelungstechnik oder Energietechnik.
Wie geht es nach dem Studium zum/r Ingenieur/in für Automatisierungstechnik weiter?
Fortbildungen sind wichtig, um das Fachwissen auf dem neuesten Stand zu halten und sich an neue Entwicklungen anzupassen. Dies gilt insbesondere in den Bereichen Automatisierungstechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Fertigungstechnik und Verfahrenstechnik. Eine interessante Weiterbildung für Ingenieure/innen im Bereich Automatisierungstechnik könnte die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Fertigung sein.
Für Hochschulabsolventen/innen gibt es Aufstiegsweiterbildungen, die auf vorhandenen Qualifikationen aufbauen und Karrieremöglichkeiten erweitern können. Beispielsweise kann eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering dazu beitragen, das Kompetenzprofil zu erweitern.
Bachelorabsolventen/innen haben auch die Möglichkeit, ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium zu verbessern. Studienfächer wie Automatisierungstechnik, Mechatronik oder Robotik bieten sich hierbei an.
Eine Promotion ist oft Voraussetzung für eine wissenschaftliche Laufbahn an einer Hochschule oder für eine Professur. Sie erleichtert aber auch den Zugang zu gehobenen Positionen in der Privatwirtschaft, Forschung oder öffentlichen Verwaltung.
Nach dem Studium verfügt man über vielseitige Kompetenzen aus den Bereichen Elektro-, Informations- und Automatisierungstechnik. Dadurch hat man verschiedene Möglichkeiten einzusteigen: technische Entwicklung / Konstruktion / Produktion sowie technischer Vertrieb bieten spannende Arbeitsfelder zur Spezialisierung. Branchensektoren wie die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinenbau oder Medienproduktion können interessante Unternehmen für eine Bewerbung sein.
In diesen Branchen bietet sich der Beruf des/r technischen Projektleiters/in an. Als technische/r Projektleiter/in plant man Arbeitsabläufe und überwacht den Fortschritt eines Projekts. Es gibt also viele organisatorische Aufgaben. Für praktischere Tätigkeiten könnte der/die Entwicklungsingenieur/in geeignet sein. Hier entwirft man Prototypen von neuen Geräten und erstellt Versuchsprogramme sowie Prüfkonzepte.