Was machen Ingenieure/innen für Nanotechnologie?
Ingenieure/innen, die sich auf Nanotechnologie spezialisiert haben, erforschen und manipulieren molekulare Strukturen im Bereich von Nanometern. Ihr Ziel ist es, neue Materialien, Werkstoffe sowie Verfahren und Technologien zur Herstellung industrieller und pharmazeutischer Produkte zu entwickeln. Um in diesem Berufsfeld tätig werden zu können, wird ein grundständiges Studium im Bereich der Nanowissenschaften vorausgesetzt. Für Führungspositionen oder spezialisierte Aufgabenstellungen in Wissenschaft und Forschung ist meist ein Masterstudium notwendig. Eine Promotion oder Habilitation kann ebenfalls erforderlich sein.
Die Hauptaufgabe von Ingenieuren/innen für Nanotechnologie besteht darin, lebende und nicht-lebende Natur auf einer Größenskala von millionstel Millimetern zu untersuchen. Dabei geht es darum, immer kleinere Strukturen und Grundelemente für wissenschaftliche, medizinische oder industrielle Anwendungsbereiche darzustellen. Durch Manipulationen auf molekularer Ebene sollen diesen neuen Eigenschaften verliehen werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, nutzen die Fachkräfte innovative Verfahren wie zum Beispiel computergestützte Simulationen der Produktion von Nano-Systemen am Computer. Sie konzipieren neuartige Produkte bzw. Werkstoffe mit besonderen Funktionalitäten wie superharte Beschichtungen oder extrem feste Klebeverbindungen auf molekularer Basis. Darüber hinaus beraten sie Unternehmen im Kundenservicebereich bei Fragen rund um die Anwendungsmöglichkeiten der Nanotechnologie. Im Vertriebsbereich erstellen sie Angebote und präsentieren diese den Kunden/innen.
Ingenieure/innen für Nanotechnologie analysieren auch Baupläne der belebten und unbelebten Natur, um den selbstorganisierenden Aufbau von Materie besser zu verstehen. Dadurch können sie gezielt in diesen Aufbau eingreifen. Da die Analyse aufgrund der geringen Größe eine Herausforderung darstellt, nutzen sie oft Simulationstechniken sowie physikalische Berechnungen am Computer, um Eigenschaften von Nanoteilchen zu erschließen.
Des Weiteren optimieren sie die molekularen Eigenschaften verschiedener Stoffe und Produkte im Bereich Energie-, Umwelt- oder Informationstechnik. Hierbei entwickeln sie zum Beispiel Materialien mit neuartigen Eigenschaften für die Molekularelektronik oder Verfahren zur Herstellung funktionsbestimmter dünner Schichten sowie Charakterisierungsverfahren. In der Nanosystemtechnik bauen sie komplexe Strukturen durch winzige Elemente auf und führen Computersimulationen (Virtual Prototyping) durch.