Was machen Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik?
Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik arbeiten in Werkstätten oder -hallen und bedienen teil- oder vollautomatische Maschinen sowie Anlagen wie Lackierstraßen, Polier-, Tauch- oder Trockenanlagen. Dabei nutzen sie verschiedene Werkzeuge und Hilfsmittel wie Spritzpistolen und hochsensible Mess- und Prüfgeräte. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, tragen sie Schutzkleidung wie Overalls, Handschuhe, Atemschutzmasken und Schutzbrillen. Obwohl moderne Absauganlagen vorhanden sind, können sich trotzdem Metallstäube, Gerüche und Dämpfe von Poliermitteln oder Lacken in der Luft befinden. Durch den laufenden Betrieb der Maschinen kann es außerdem laut werden. Der Umgang mit lösemittelhaltigen Lacken, Ölen und Fetten birgt zudem das Risiko von Hautreizungen sowie Reizungen der Atemwege. Die Arbeitsumgebung in Spritzkabinen und auf Lackierstraßen ist oft durch künstliches Licht beleuchtet. In Industriebetrieben der Oberflächenbeschichtung wird häufig im Schichtbetrieb gearbeitet.
Um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, die den Ansprüchen der Qualitätssicherung genügen, ist eine sorgfältige Arbeitsweise von großer Bedeutung. Verfahrensmechaniker/innen müssen aufmerksam sein und über eine gute Beobachtungsgabe verfügen. Zudem ist es wichtig, schnell auf Störungen im Fertigungsprozess reagieren zu können; daher sind Entscheidungsfähigkeit und eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit erforderlich.
Wie lange dauert die Ausbildung als Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik?
Der Beruf des/r Verfahrensmechanikers/in für Beschichtungstechnik ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie, der über einen Zeitraum von drei Jahren absolviert wird. In dieser Zeit werden den Auszubildenden umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die sie befähigen, Beschichtungen auf verschiedenen Materialien fachgerecht durchzuführen. Der Beruf des/r Verfahrensmechanikers/in für Beschichtungstechnik bietet nicht nur vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sondern auch gute Perspektiven für eine langfristige berufliche Karriere in einem zukunftssicheren Bereich der Industrie.
Was macht man in der Ausbildung zum/r Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik?
Im Ausbildungsbetrieb erlernen die Auszubildenden verschiedene Fähigkeiten und Kenntnisse. Dazu gehört beispielsweise das Prüfen von Werkstücken hinsichtlich ihrer Beschichtbarkeit. Zudem werden ihnen die verschiedenen mechanischen, chemischen und elektrolytischen Behandlungsmethoden für beschichtete und unbeschichtete Oberflächen vermittelt. Auch das Durchführen von Sprühverfahren für flüssige und pulverförmige Beschichtungsstoffe steht auf dem Lehrplan. Darüber hinaus lernen die Auszubildenden, unterschiedliche Herstellungsverfahren und Eigenschaften der Trägerwerkstoffe zu unterscheiden sowie Holzoberflächen durch Spachteln, Grundieren und Beizen vorzubehandeln. Sie erfahren auch, welche Verfahren zur Behandlung von Kunststoffoberflächen gebräuchlich sind und wie man gebrauchsfertige Stoffkonzentrationen, Lösungen und Mischungen herstellt.
Des Weiteren werden den Auszubildenden im Betrieb Kenntnisse über den Betrieb einer Sprühkabine mit Peripherieeinrichtungen sowie Trocknungs- und Energieübertragungsanlagen zur Filmbildung vermittelt. Sie lernen außerdem, Walz-, Gieß-, Druck-, Präge-, Tauch- oder Elektrotauchanlagen einzustellen, zu bedienen und zu überwachen. Die Messung verfahrenstechnischer Kenngrößen sowie deren Dokumentation gehört ebenfalls dazu. Zusätzlich liegt ein Schwerpunkt auf der Überwachung und Regelung elektrischer Größen im Lackierprozess.
Im Rahmen der Ausbildung werden außerdem wichtige Inhalte über Rechte und Pflichten während der Ausbildung, die Organisation des Ausbildungsbetriebs und den Umweltschutz vermittelt.
In der Berufsschule erweitern die Auszubildenden ihre Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern wie dem Bedienen, Überwachen und Warten von Zerstäubungsanlagen sowie dem Einsatz umweltschonender Verarbeitungs- und Entsorgungstechniken. Auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde stehen auf dem Stundenplan.
Welche Voraussetzungen sollte man für den Beruf als Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik mitbringen?
Die Betriebe bevorzugen in der Regel Ausbildungsanfänger/innen mit einem mittleren Bildungsabschluss. Um eine erfolgreiche Ausbildung zu gewährleisten, sind vertiefte Kenntnisse in bestimmten Schulfächern von Vorteil. Insbesondere in den Fächern Chemie und Physik sind diese Kenntnisse für angehende Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik wichtig. Sie müssen Oberflächen prüfen und geeignete chemische und physikalische Behandlungsverfahren auswählen. Auch Kenntnisse im Bereich Werken und Technik sind von Bedeutung, da Oberflächen vor- und nachbehandelt werden müssen und Maschinen und Anlagen bedient werden müssen. Wer bereits Erfahrungen im technischen Zeichnen hat, hat einen weiteren Vorteil, da das Anfertigen von Skizzen und Plänen zu den Aufgaben der Auszubildenden gehört. Mathematikkenntnisse sind ebenfalls wichtig, da beispielsweise Flächen-, Raum- und Materialberechnungen für Beschichtungszwecke durchgeführt werden müssen. Neben diesen Kenntnissen sind auch bestimmte Fähigkeiten von Bedeutung. Dazu gehören unter anderem numerisches Denken, figural-räumliches Denken, Beobachtungsgenauigkeit, Daueraufmerksamkeit, Handgeschick, Reaktionsgeschwindigkeit, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Verständnis für mündliche Äußerungen, Leistungs- und Einsatzbereitschaft, Sorgfalt, Entscheidungsfähigkeit und eine selbstständige Arbeitsweise. Mit diesen Kenntnissen und Fähigkeiten sind Sie bestens gerüstet, um eine erfolgreiche Ausbildung als Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik zu absolvieren.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten sich für Verfahrensmechaniker/innen der Beschichtungstechnik?
Die Anpassungsweiterbildung ist von großer Bedeutung, um das berufliche Wissen stets auf dem neuesten Stand zu halten und sich an die sich stetig weiterentwickelnden Bereiche wie Beschichtungstechnik, Lackiererei, Korrosionsschutz und Verfahrenstechnik anzupassen. Besonders interessant könnte dabei der Trend zu smarten Beschichtungen sein, die sich selbst reparieren können. Dieses Thema könnte sich zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik entwickeln. Zudem bieten auch die Einsatzmöglichkeiten von smarten Lackierzellen, die in kleinen Losgrößen Objekte voll automatisiert lackieren, Weiterbildungspotenzial.
Darüber hinaus eröffnet die Aufstiegsweiterbildung die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Hierbei könnte beispielsweise die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Lack- und Beschichtungstechnik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Farb- und Lacktechnik den Weg ebnen.
Für diejenigen, die noch höher hinaus möchten, bietet ein Studium weitere Berufs- und Karrierechancen. Durch einen Bachelorabschluss in den Studienfächern Werkstoffwissenschaft, -technik oder Verfahrenstechnik eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein Studium auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. So steht einer erfolgreichen Karriere in diesen spannenden und zukunftsorientierten Bereichen nichts im Wege.