Was machen Ingenieure/innen für Wasserwirtschaft?
Ingenieure/innen für Wasserwirtschaft haben die Aufgabe, Konzepte zu entwickeln, um Gewässer und Böden zu schützen oder wiederherzustellen. Sie planen Anlagen zur Wassergewinnung, -aufbereitung, -speicherung, -verteilung und -entsorgung. Durch Schadstoffmessungen und entsprechende Schutzmaßnahmen stellen sie sicher, dass die gesetzlichen Vorschriften bezüglich der Wasserqualität eingehalten werden. Außerdem überprüfen sie den Einsatz naturnaher Verfahren bei der Abwasserreinigung.
Zu den Tätigkeiten von Ingenieuren/innen für Wasserwirtschaft gehört auch die Planung von Bauwerken zum Hochwasserschutz sowie zur Wasserver- und -entsorgung. Dazu gehören beispielsweise Trinkwasserspeicheranlagen, Kanäle, Schleusen und Häfen. Zudem kümmern sie sich um Renaturierungsprojekte in Gewässern sowie um Wasserkraftwerke zur Stromgewinnung im Bereich der Landwirtschaft.
Als Bauleiter/innen sind diese Fachkräfte verantwortlich für die termingerechte Umsetzung größerer Bauprojekte sowie das Überwachen des laufenden Betriebs solcher Anlagen. Darüber hinaus führen sie regelmäßige Wartungsarbeiten durch, um eine optimale Funktionsfähigkeit sicherzustellen.
In Behörden prüfen Ingenieure/innen zudem Bauanträge nach wasser- und umweltschutzrechtlichen Kriterien und erteilen Baugenehmigungen unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Auch bei der Festlegung von Wasserschutzgebieten oder Bedingungen für die Gewässernutzung sind sie beteiligt.
Fragen des Umwelt- und Ressourcenschutzes sowie der Gefahrenabwehr, wie beispielsweise Hochwasser, spielen in diesem Beruf eine wichtige Rolle. Ingenieure/innen für Wasserwirtschaft können an Studien zur Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt teilnehmen und neue Verfahren entwickeln, um beispielsweise Hochwasservorhersagen zu verbessern.
Ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Wasser- und Bodenmanagement oder Wassertechnologie ist Voraussetzung für diesen Beruf. Für Führungspositionen oder Tätigkeiten in Forschung und Wissenschaft wird oft ein Masterstudium benötigt. Anpassungsweiterbildungen helfen dabei, das Fachwissen aktuell zu halten und sich neuen Entwicklungen anzupassen, zum Beispiel im Bereich Gewässerschutz, Wasserversorgung oder Umweltrecht. Zukünftig könnte auch die Digitalisierung in der Wasser- und Abwasserwirtschaft ein wichtiges Weiterbildungsthema werden.